Mittwoch, 24. Juni 2015

Tagebuch eines Goblins XVI

Ein großer Wassertropfen zerplatzt mitten zwischen den Runen auf meinem Kopf. Grinsend wische ich mir die Nässe vom Schädel und betrachte zufrieden den Urwald rund um mich her ... hohe Luftfeuchtigkeit, üppiger Pflanzenwuchs, eigentümliche Geräusche und gefährliche Tiere bestimmen das Bild. Ein einzelner Sonnenstrahl findet seinen Weg durch die hohen Bäume  ... ein friedlicher Augenblick! Es ist wie früher ... irgendwie ein Stück zu Hause! Früher, als wir mit der Jagdgesellschaft die größten Viecher zur Strecke gebracht haben ... gedankenverloren folgt mein Blick dem Sonnenstrahl. Er endet in einer Wasserpfütze mit eigentümlicher Form. Fast könnte man meinen die Pfütze hätte große Zehen ... etwas Voraus flucht einer meiner beiden Mwangieführer über nasse Füße.
Die Erkenntnis klopft an, aber die geistige Türe ist noch fest verschlossen. Erst als ich sehe, wo sich der Mwangie die Schuhe versaut hat, dämmert es mir ... eiskalt kriecht mir die Angst über den Rücken und lässt mich erstarren!
Wir sind hier um Affen zu fangen, doch diese Spuren gehören einem mehrere Nummern zu großem Affenmonster. Das Vieh könnte uns mit seinen vier Armen locker auseinander reißen ... wir müssen hier schleunigst verschwinden!
Plötzlich bricht in kurzer Entfernung Hektik aus. Der Boden erzittert, Äste krachen und der grausige Todesschrei eines Tieres beendet die Aufregung ... die folgende Stille wird nur noch durch Fressgeräusche unterbrochen ... vorsichtig, SEHR vorsichtig ziehen wir uns zurück und suchen uns andere Jagdgründe!

Klasse! Zwei halbwüchsige, neugierige Affenbrüder. Ich habe sofort einen Draht zu ihnen aufbauen können. Hunger scheinen die Beiden auch immer zu haben ... sehr gute Voraussetzungen.
Ich bringe sie zur Eingewöhnung in der Nähe des Schiffes unter ...

... verdammt, was ist denn mit Rickety´s Squib passiert? Rosie hält Wache auf dem Trockendock, Schäden an Häusern sind zu erkennen und über die Siedlung verstreut liegen einige Riesenbienen-Kadaver.
Sieben Einwohner wurden von den Viechern verschleppt, aber durch den beherzten Einsatz meiner Jungs und der übrigen Crew konnte schlimmeres verhindert werden. Rickety und Co sind voll des Lobes und der Anerkennung. Dem kann ich mich nur anschließen, bin echt stolz auf meine Leute ... wobei ... wenn die Ärsche nochmal ohne mich kämpfen und sich dabei auch noch den Hintern versohlen lassen, gibt´s von mir noch einen Extra!

Mitten in der Bestandsaufnahme schlägt Rosie Alarm. Nervös erwarten alle die Riesenbienen über den Baumwipfeln zurückkehren zu sehen ... vergebens!
Stattdessen läuft eine beschädigte Chadiax-Galleone in den Hafen von Rickety´s Squib ein.
Schnell wird klar das es Piraten unter der Führung von Kapitän Merrill "Holzbein" Pegsworthy sind, die nur aufgrund eines fehlenden Zeichens der Seewacht von Rickety´s Squib eingelaufen sind, um das erbeutete Schiff "umrüsten" zu lassen.

Am Hauptsteg des Hafens kommt es zur Begegnung der Abordnungen von Rickety´s Squib und der fremden Schiffsmannschaft.
Ein Starring Down samt Säbelrasseln und Reviergehabe später sind die Fronten geklärt! Die Lage beruhigt sich. Bis die Reef Claw fertig ist, dürfen die Piraten bleiben. Abwerben von Crew oder sonstige Fieslichkeiten werden unterlassen. Später stellt sich heraus, dass Pegsworthy ein bekannter Piratenkapitän ist. Mit vier Schiffen hat der fast ne kleine Armada zur Verfügung ... gut das wir ihm nicht an sein Holzbein gepinkelt haben!

Während die Crews, inklusive der Kapitäne und Rickety einen heben und mehr oder weniger wichtige Informationen austauschen, schauen Reckless, Walbur und ich im Ausguck nach dem Rechten.
Die Unternehmung ergab drei Tote und eine Hochzeit... zwei aggressive Wildschweine fallen unseren Waffen zum Opfer und sind schon für unser Komm-in-unsere-Piratencrew-Fest eingeplant. Der dritte Tote war schon dahingeschieden. Der Zausel vom Ausguck ist von einer dieser Riesenbienen aufgespießt worden und nur seiner Hängematte haben wir es zu verdanken, dass wir seinen Kadaver auch noch begraben durften. Ich hasse Hängematten! Die Biene muss echt sauer gewesen sein, ihre Beute an einen Stofffetzen zu verlieren.
Da wird Rickety wohl ein neues sonniges Gemüt finden müssen, das hier tagein tagaus die Puppen tanzen lässt.
Ach ja, und Walbur hat eine neue, etwas flatterhafte Liebe gefunden. Ich mag Tiere, aber warum er diesen vorlauten Papagei mitschleppt bleibt mir verborgen ...

Die nächsten beiden Tage vergehen wie im Flug und sind geprägt von der Vorfreude auf die anstehende Kaperfahrt.
Unser Fest wird gut besucht und ist ein voller Erfolg. Leckeres Essen, starke Getränke, etwas Musik und gute Geschichten über die Heldentaten und die Hilfe der Reef Claw Crew für Ricktey´s Squib sind eine spitzen Mischung. Immerhin 9 handfeste Dörfler sowie Marlet und Harriet legen den Eid ab und sind bereit von uns zu harten Piraten geformt zu werden!

Bevor es sich der Eine oder Andere anders überlegen kann, schmeißt Kapitän Holzbein eine Flasche
Rum gegen die Reef Claw und unser schönes Schiff verlässt repariert und im neuen Outfit das Trockendock. Nach einem herzlichen Abschied hisst das Riggingteam die Segel, der Kapitän steht am Ruder und die neuen Rekruten werden eingewiesen ... die Reef Claw geht auf Kaperfahrt ... wir sind zurück im Spiel ...