Soooo müde
... schlaftrunken ... warm und trocken liegt es sich hier ... bis auf ... im
Rücken drückt etwas unbequem ... ein Buch, das muss aus dem Weg ... viel besser
... Lärm dröhnt heran, Stimmen, trampelnde Füße und Hammerschläge ... wer soll
sich da ausruhen können?
Mit dem
Krach weicht der Gedankennebel und plötzlich kommen die Erinnerungen. Panik
brandet auf und der Oberkörper schnellt ruckartig hoch. Während die Hände
reflexartig zum Hals greifen, um an der nicht vorhandenen Schlinge zu zerren,
schauen sich die Augen angstvoll um ... wo sind diese elenden Insekten ... aber
nur Dunkelheit!
Es hat nicht
geklappt, die ganzen Schmerzen ... umsonst! Warum hat das Seil nicht das Genick
gebrochen oder zumindest die Luft abgeschnürt? Diese Seuche macht auch aus mir
so ein ... DING ...
Von Sinnen aufspringend, weicht das Dunkel und grelles Licht schmerzt in den Augen, blendet die Sicht ... nur langsam sind Umrisse erkennbar, Erstaunen verdrängt die Panik in den Hintergrund.
Von Sinnen aufspringend, weicht das Dunkel und grelles Licht schmerzt in den Augen, blendet die Sicht ... nur langsam sind Umrisse erkennbar, Erstaunen verdrängt die Panik in den Hintergrund.
Geschäftig
eilen Arbeiter hin und her, Baumaterialien stapeln sich, ein Schiff wird
bearbeitet, es liegt im Trockendock und in einiger Entfernung sind Häuser an
einem Fluss zu erkennen.
Keiner der
Arbeiter reagiert auf die plötzlich auftauchende Gestalt ... nicht mal der Typ,
der in unmittelbarer Nähe beschäftigt ist und direkt herschaut ...
Ungläubig
schweift der Blick umher und bleibt schließlich an einer großen Kiste mit
starken Beschlägen und auffälliger Verzierung haften.
Beunruhigender
Weise enden da Beine im geschlossenen Deckel und die Füße sind nicht zu sehen
... MEINE FÜßE!
Nach unten
greifende Hände verschwinden ohne Wiederstand in der Kiste, greifen ins Leere
... tauchen wieder auf ... WAS IST HIER LOS?
Adrenalin
flutet durch die Adern, mit Macht erobert die Panik verlorenes Terrain zurück
... einem Instinkt folgend setzen sich die Füße in Bewegung ... schneller und
immer schneller. Weder die Kiste noch das Schiff oder die Arbeiter sind
Hindernisse, werden einfach durchquert und bleiben zurück ... weiter, dort in den
Dschungel, nur weg ... immer weiter ... in die Dämmerung ... Dunkelheit ...
Fins ... ter ...... nis .........
Ich bin
frustriert, beinahe Wahnsinnig, darüber hinaus Fast-Ehemann meiner verstorbenen
Marie,
Zimmermann der gestrandeten Infernus, EX-Ghoul sowie ehemalige Herberge hunderter Insekten und neuerdings Geistererscheinung. ICH BIN ARRON IVY!
Zimmermann der gestrandeten Infernus, EX-Ghoul sowie ehemalige Herberge hunderter Insekten und neuerdings Geistererscheinung. ICH BIN ARRON IVY!
Seit Tagen
bin ich erwacht, wandel in der realen Welt, kann neben dem Tagebuch in der
Kiste Nichts und Niemanden berühren oder mich bemerkbar machen.
Bin ich eine
Laune des Schicksals, eine gequälte Seele auf der Suche nach Erlösung oder doch
nur das Opfer eines markabren Scherzes der Götter?
Trost und
etwas Hoffnung spendet mir nur mein Tagebuch. Ich kann es berühren, anfassen
und durchblättern. Das bedeutet, dass mein Dasein gewissen Regeln unterliegt.
Diese gilt es zu ergründen, zu erlernen. Wenn das Tagebuch stofflich ist, dann
vielleicht auch andere Dinge!?
Seit die Reef Claw wieder in See gestochen ist
und mich gezwungener Maßen mitgenommen hat, sind mir zu den bisherigen
Erkenntnissen einige Dinge klar geworden:
- mein
Tagebuch ist eine Art Anker. Entferne ich mich zu weit davon, werde ich
schwächer.
- ist meine
Kraft verbraucht, wird mir schwarz vor Augen.
- zur
Besinnung komme ich immer wieder direkt neben dem Tagebuch.
- das
Tagebuch kann ich bewegen und verändern. Zum Zeitvertreib schreibe bzw ritze
ich mit den Fingernägeln meine Erlebnisse auf das Pergament. Ohne Tinte und
Feder kann man die Schrift leider nur erahnen.
Doch das
darf nicht Alles sein! Es muss mehr geben ...
Mit der
Kraft der Verzweiflung streift Arron über die Reef Claw, beobachtet den
Überfall der Sahuagin, die Flucht vor der Dominator und die Kaperung der Doweggers
Queen. Doch weder auf dem fremden Schiff noch auf der kleinen Insel wo zwei
Piraten gerettet werden, gibt es Antworten.
Zum Zeitvertreib hält Arron ein Auge auf Mannschaft und Schiff ... nicht das er eingreifen oder gar warnen könnte. Doch die Langeweile macht ihn fertig und wer weiß schon was passiert? Nicht das eine einmalige Gelegenheit verstreicht!
Auf seinem
Rundgang kommt der Geist an den Mannschaftsquartieren vorbei und in Gedanken führen
ihn seine Schritte zwischen den schlafenden Gestalten hindurch.
Ein
plötzlicher Hustenanfall aus einer der angrenzenden Hängematten reißt Arron aus
dem Gegrübel und lässt ihn erschrocken zur Seite ausweichen ... mitten durch den dort schlafenden Reckham ... instinktiv tritt er sofort wieder aus dem Körper hinaus und ... stutzt. War da gerade ein Widerstand? Vorsichtig fühlt der Geist durch Reckhams Körper ... DA ... auf Höhe des Kopfes wird die Handbewegung erschwert ... wie, als wenn man in einen Topf mit Honig greift. Aufgeregt konzentriert Arron seine Bemühungen ... ein Sog zerrt an seiner Hand, seinem Arm und schließlich seiner ganzen Gestalt ... immer stärker!
Alarmiert will Arron die Hand zurückziehen ... plötzlich steigert sich der Sog zu einem Mini-Mahlstrom und reißt ihn mit sich ... direkt in den Traum von Mr. Reckham!
Fortsetzung folgt ...
Fortsetzung folgt ...