Schnell
nutzen wir die Gunst der Stunde und treiben die Mannschaft auf dem Oberdeck
zusammen. Langsam kommen die Leute zu sich und leises Gemurmel zeugt von ersten
Diskussionen.
Eile ist
geboten und Walbur, Crost, Tork, Reckless, Sandara, Barefoot und ich rücken
näher zusammen, um das weitere Vorgehen abzusprechen.
In der
Hektik und noch voller Adrenalin vom Kampf, kommt es fast zur Eskalation
zwischen Crost und Reckless … gegen einen guten Kampf habe ich grundsätzlich
nichts, doch wenn unsere Gruppe nicht hier und jetzt Stärke und Einigkeit
beweist, sind wir sowas von im Arsch … also schreite ich etwas rüde ein und
bringe die Streithähne mit vorgehaltener Waffen zur Vernunft … ich sehe es als
meine gute Tat des Tages!
Mittlerweile
ist es still auf dem Oberdeck geworden und uns wird bewusst, dass wirklich
jeder der Anwesenden die vorhandenen Augen auf uns gerichtet hat. Sandara
erfasst die Situation am schnellsten und verkündet Tork als neuen Kapitän …
gerne hätte ich die Gesichter der umstehenden, einschließlich Torks, in einem
Bild festgehalten … klasse, die totale Gesichtszugentgleisung.
Tork als
Kapitän? Ich persönlich hätte ja lieber Walbur dort gesehen, aber das Spitzohr
ist auch ganz ok.
Bevor die
Diskussionen wieder einsetzen oder es gar Gegenstimmen gibt, bugsieren uns
Barefoot und Sandara in die Kapitänskajüte … es wären noch weitere Dinge zu
klären!
Während ich
darüber nachdenke, was es noch alles so zu klären geben könnte, knallt die Tür
zwischen uns und der weiteren Crew zu und die „Verhandlungen“ sind eröffnet.
Hin und her
fliegen die Argumente und es wird hitzig diskutiert, entworfen, verworfen und
neu aufgeschrieben. Die Besprechung
dauert schon eine ganze Weile und als es um Plündergut und dessen Verteilung
geht, merke ich meinen knurrenden Magen. Zudem ist es merkwürdig still auf dem
Schiff.
Kurz
entschlossen stehe ich auf und reiße die Tür zum Oberdeck auf … das neue Thema
rankt sich um den Namen des Schiffes, da kann ich es wohl wagen kurz zu
verschwinden … und finde die immer noch vollzählige Mannschaft vor, die gerade
hochschreckt und mich anstarrt … die warten tatsächlich auf das was wir hier
verzapfen … ich fass es nicht …
Schnell
winke ich Ambrose zu mir und bestelle Essen. Mit hungrigem Bauch können keine
vernünftigen Entscheidungen herbeigeführt werden!
Als ich
zurück an den Tisch in der Kapitänskajüte komme wird gerade der neue
Schiffsname abgenickt … die Reef Claw ist es geworden. Gibt schlechtere Namen! Außerdem erinnert mich
das an dieses leckere Essen, Reef Claw Supreme … hm, lecker!
Am Ende
einer langen Nacht treten wir geschlossen vor die Mannschaft und Tork, den wir
schlussendlich tatsächlich als Kapitän auserkoren haben, tritt vor. Er zückt
seinen Dolch, rammt ihn in den Hauptmast und pinnt so unser Dokument dort fest.
In überzeugender Manier verkündet er die ab sofort gültigen Regeln, verteilt
die Aufgaben und skizziert die weiteren Pläne das Schiff umzusquippen und aufzurüsten.
Kapitän
|
Tork
|
1.Offzier
|
Crost
|
Bootsmann
|
Reckham
|
Quartiermeister
|
Walbur
|
Koch
|
Ambrose / Azog
|
Geschützmeister
|
Azog
|
Schiffsmagier
|
Reckham
|
Arzt/Heiler
|
Sandara Quinn
|
Zimmermann
|
Barefoot Sam Toppins
|
Direkt im
Anschluss wird jedem der Eid abgenommen, nur Patch Patchsalt verweigert sich
und wird nicht in die Crew aufgenommen. Ich werde sie im Auge behalten bis sie
von Bord geht … leider erst im nächsten
Hafen!
Am nächsten
Morgen zeigt sich, wie anstrengend es ist ein Schiff wie die Reef Claw mit einem
Minimum an Personal zu segeln … auch die Befehlsgeber haben sich geändert. Crew
und Offiziere müssen sich erstmal aufeinander einspielen! Doch im Großen und
Ganzen läuft es ganz gut und wir kommen unserem Ziel, Rickedie Squip, näher.
Dort soll sich die Man´s Promise endgültig in die Reef Claw verwandeln und
vielleicht können wir dort neue Crewmitglieder anheuern.
So
überraschend ruhig es an Bord ist, umso übler erwischt uns der nächste Sturm.
Gegen Abend braut sich innerhalb von Minuten eine Suppe aus Sturm, Regen und
hohen Wellen zusammen. Wirklich jeder aus der Mannschaft ist an Deck oder in
den Segeln, völlig durchnässt und bereits jetzt mit seinen Kräften hart am
Limit … das heulen des Windes, das flattern der Segel und das tosen der Wellen
machen eine Kommunikation fast unmöglich!
Doch der
Schrei von Barefoot ist so voller Panik, das er trotzdem zu hören ist!
Alarmiert blicke ich auf, versuche trotz des peitschenden Regens freie Sicht zu
bekommen und schlucke beinahe das Salzwasser einer Welle die die Reef Claw
überspült. Mit offenem Mund starre ich auf einige Tintenfischgoblins die das
Schiff entern … wenn der Tag gelaufen ist …